Samstag, 11. Mai 2013

54. Das Kreuz des Südens auf Fidschi (Fiji)

Wir verlassen Neuseeland bei Regenwetter, nachdem wir zuvor noch einen letzten sonnigen Tag in Auckland verbracht haben. Der Flug von Auckland zur Fidji-Insel Nadi dauert rund 3 Stunden. Ein Regenbogen um unseren modernen Airbus A330 der Fiji Airways begrüsst uns vor der Landung in Nadi. Auf der kleinen Insel Matamanoa werden wir mit Gesang und Drinks freundlich empfangen. Rasch geht die Sonne unter. Wir geniessen das angenehm warme Klima von rund 27°C.
Matamanoa ist eine sehr kleine Insel. Das Resort bietet insgesamt 33 Unterkünfte an (Zimmer oder Strandhäuschen). Wir haben eine Bure direkt am Meer. So nennt man die kleinen Häuschen am weissen Sandstrand. Blumen, Muscheln, Schneckenlampen und einheimische Malereien an der Decke dekorieren unsere Unterkunft. Hängematte und Liegestuhl gehören ebenso zum Inventar. Doch diese muss man richtig platzieren, sonst hat man eine Kokosnuss auf dem Schädel. Dies wäre doch ein ziemlich brüsker Abschluss unserer Reise! Der Keimling einer jungen Kokospflanze ernährt sich im Sand von der runtergefallenen Nuss.
 
Kristallklares Wasser und weisser Sand umkränzen die Insel. Die Brandung rauscht weiter draussen über das vorgelagerte Korallenriff. Je nach Gezeitenstand kann man schnorcheln, ohne die sensiblen Blumentiere und sich selbst zu verletzen. Nebst den exotischen Drinks an der Bar locken noch eine ganze Reihe anderer Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten. So gibt es ein Schwimmbad, ein Beachvolleyballfeld, einen Tennisplatz, eine Tischtennisanlage, Kanus und ein Schachbrett mit geschnitzten Figuren. Die erste Lektion in Tauchen kann man auch im Swimming Pool erhalten. Zudem werden Exkursionen und Massagen angeboten.
 
Früchte-  und Blütenfressende Flughunde machen bereits tagsüber mit typischen Rufen auf sich aufmerksam. Der Name dieser Riesenfledermaus ist gut gewählt, ihr Gesicht ist wirklich sehr hundeähnlich. Beim Einnachten erscheinen die Silhouetten von Fregattvögeln mit ihren typisch geknickten Flügeln. Nach Sonnenuntergang funkeln die Sterne. Die Milchstrasse zieht als Band über den Himmel. Fallende Sternschnuppen lassen uns noch weitere Wünsche frei. Es gibt nur wenig Streulicht und der Mond lässt sich auch nicht blicken. Es ist meine fotografische Herausforderung, das Kreuz des Südens zu knipsen. Dieses auffallendste Sternbild der südlichen Hemisphäre dient hier genauso zum Navigieren wie der grosse Wagen mit dem Polarstern auf der Nordhalbkugel. Zudem haben sowohl Australien als auch Neuseeland das Sternenkreuz auf ihrer Flagge.  Nach ein paar Versuchen ist das Sternenbild im Kasten. Wegen der Erdrotation erscheinen die Sterne allerdings eher als Striche.
Wir besuchen mit Einheimischen das kleine Dorf Tavua auf der Nachbarinsel. Hier wohnen mehrere der Hotelangestellten von Matamanoa. Ein heftiger Hurrikan hat vor kurzem grosse Schäden angerichtet. Viele Palmen wurden arg zerzaust und Häuser beschädigt. Es ist Sitte, dass man zuerst entweder den Häuptling oder den Stammesältesten persönlich um Erlaubnis bittet, bevor man den Rundgang durch das Dorf antreten darf. Eine christliche Kirche steht im Zentrum der Siedlung. Ein neues Gemeinschaftshaus ist noch im Bau. Zum Waschen von Kleidern wird das Wasser in einem Ziehbrunnen geholt. Als Trinkwasser wird Regenwasser gesammelt oder speziell herbeigeführt. Vor dem Generator des Dorf-Elektrizitätswerks stehen Dieselkannen. Die Kinder müssen auf eine Nachbarinsel zur Grundschule. Für höhere Schulen wird der Weg dann weiter. Die freundliche Mutter mit dem Kleinkind arbeitet ebenfalls in Matamanoa. Für Junge und Alte wird gemeinsam gesorgt. Das ganze Dorfleben, oft auch das Kochen findet in der Gemeinschaft statt. Diese organisiert unter Anleitung des gewählten Häuptlings am Montag jeweils auch die anstehenden Arbeiten.
Im Dorf wachsen Bananen und Brotbäume, darum herum weiden Rinder und Ziegen. Wir saugen am süssen Inneren des Zuckerrohrs. Ein kleiner Markt wird extra für uns hergerichtet. Als wir die Insel verlassen, ragt das Korallenriff bei Ebbe fast aus dem glasklaren Wasser. Zum Abschied winken uns die badenden Kinder des Dorfes herzlich zu.
 
 



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