Donnerstag, 29. November 2012

22. Entlang der Sunshine Coast nach Brisbane


In Rockhampton besuchen wir den Markt im Heritage Village. Nebst vielen Marktständen fühlt man sich auch in die gute alte Zeit zurückversetzt. Es gibt Countrysänger, Pferdekutschen, Oldtimer, ein ganzes Dollhaus voller „alter“ Puppen und vieles mehr.  
Wir fahren gute 380 km in südlicher Richtung. Die Landschaft wird braun und trocken. Sie wechselt von tropisch auf subtropisch. Vor der Küste liegt Fraser Island, mit 172‘000 ha die grösste Sandinsel der Welt. Man kann dorthin von Hervey Bay aus mit einer Fähre hinübersetzen.  Allerdings braucht es auf der Insel ein 4WD Fahrzeug oder einen Quad, um vorwärts zu kommen. Dieses „Vergnügen“ überlassen wir anderen. Wir finden in Hervey Bay einen herrlichen Campingplatz.  Am Abend erleben wir den ohrenbetäubenden Lärm der Papageien, welche im Schwarm ihre Runden drehen um danach um die besten Plätze eines Schlafbaums zu rangeln. Kurze Zeit später erscheinen die Flughunde zu Hunderten. Bei Vollmond wäre dies die richtige Kulisse für einen Dracula Film.
Entlang der Sonnscheinküste erreichen wir Noosa, ein mondäner Bade- und Ferienort für Gutbetuchte. Der Küstenstreifen eignet sich auch zum Wellenreiten oder Surfen. Eine Wanderung im Noosa Nationalpark führt uns zur Tea Tree Bay und zur Granite Bay. Wir geniessen bei Hell‘s Gates das wilde Meer und den romantischen Sandstrand der Alexandria Bay. Wegen starken Strömungen ist es hier jedoch zu gefährlich zu baden. 
Die Suche nach einem Caravan Park nördlich der Grossstadt Brisbane dauert dank gutem Teamwork nur kurz. Wir platzieren in Aspley unser Motorhome für 4 Tage und fahren jeweils mit dem Bus in die City. Die Metropole von Queensland am Brisbane River ist lebendig und mondän. Sie hinterlässt aber auch einen zwiespältigen Eindruck. Die Bauten sind ebenso vielgestaltig wie die freundlichen Menschen. Die Skyline widerspiegelt „Kraut und Kabis“, Weihnacht und Fasnacht. 
Wir machen mit einem kleinen Boot eine Schifffahrt auf dem River. Von hier aus hat man einen guten Überblick auf die Skyline von Brisbane. Auf dem Gelände der Weltausstellung EXPO 1988 findet man die Erholungs- und Flanierzone der Stadt. Es gibt Pagoden, Restaurants, Schwimm- und Planschpools, Rasenfläche  zum Liegen und Schmusen und sogar einen Pfadabschnitt durch einen tropischen Urwald. Wir erschaffen uns einen Überblick mit einem der grössten Riesenräder der Welt, erbaut mit Schweizerischer und Deutscher Technologie. Es ist jetzt wieder einmal Zeit für etwas Kultur. Das Erfolgsmusical vom Broadway „A Chorus Line“ im Lyric Theatre steht deshalb gerade richtig auf dem Programm.

Samstag, 24. November 2012

21. Wir finden das seltene Schnabeltier (Platypus)


Die Stadt Mackay hat in ihrem Baustil noch einen kolonialen Charakter. Sie liegt an der Mündung des Pioneer River. Von dort starten wir für einen Abstecher durch das Pioneer Valley, wo überall die Zuckerernte im Gang ist. Mit Eisenbahnwägeli wird das Zuckerrohr in die Raffinerien gebracht.
 
Am Ende des Tals steigt die Strasse auf die Hochebene von Eungella um 12%, was den Motor ins Keuchen und Rigette ins Schwitzen bringt. Von dort aus hat man eine herrliche Übersicht auf das Tiefland.
Der Eungella Nationalpark liegt an der Grenze zwischen dem tropischen und dem subtropischen Regenwald. Er gilt als Hotspot für das skurrile Schnabeltier, welches hier im schlammigen und trüben Boden des Broken River nach Nahrung stochert. Obwohl „Platypus“ eines von drei Maskottchen an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney war, haben es die wenigsten Australier je in der freien Natur gesehen. Das Kloakentier mit dem Entenschnabel, einem Biberschwanz und der Körperform eines Fischotters legt Eier und säugt seine Jungen! Da es im trüben Wasser nichts sieht, ortet es seine Beute mit Elektrosensoren. Die Tiere sind etwa 2 kg schwer und ca. 40 cm lang. Sie sind vor allem am Abend und am frühen Morgen aktiv. Deshalb übernachten wir im Resort nahe am Fluss und warten mit Kamera und Feldstecher auf den grossen Moment. Wir haben Glück und sichten insgesamt vier Tiere. Freundlicherweise posieren sie sich auch für einige Fotos!  
 Der Urwald hat hier auch noch andere Bewohner. Australische Truthähne streifen durch die Gegend und Schmetterlinge gaukeln herum.  Am Abend kommt auch ein Possum vorbei, welches von der Köchin mit Früchten angelockt wurde.
Die Reise geht weiter südwärts durch die monotone Strecke von Mackay nach Rockhampton. Es hat viele Baustellen und oft übergrosse Ladungen auf den Trucks. Einmal wird sogar ein Haus neben uns vorbeigekarrt. Im Dreamtime Cultural Centre in Rockhampton zeigt uns ein Einheimischer auf grandiose Art, was man aus einem Didgeridoo alles rausholen kann und wie man einen Bumerang richtig wirft. In den Nischen der nahen Capricorn Caves wächst ein Farn, welches es sonst nirgends auf der Welt gibt. Die grösste Höhlenkammer ist akustisch so gut, dass dort manchmal Konzerte oder Trauungen stattfinden. 
Wir machen eine Schlaufe via Yeppoon entlang der pittoresken Capricorn Coast bis nach Emu Park. Dort erzeugt eine Windharfe in Form eines Segelschiffs zu Ehren von Kapitän Cook eine sphärische Musik mit ihren Drähten und Röhren.
Die Stadt Rockhampton liegt am Fitzroy River. Sie hat zwar schöne Häuser, aber kaum Leute auf der Strasse. Man fährt hier wohl lieber mit dem Auto. Der Zoo und der Botanische Garten sind jedoch eine kostenlose Attraktion am Stadtrand. Nebst Känguru, Emu, Waran, Kasuar und Koala gibt es auch einen hübschen Japanischen Garten und eine liebliche Lagune, in welcher Ibisse und andere Wasservögel nach Nahrung stochern.

Donnerstag, 22. November 2012

20. Mit dem Katamaran durch die Whitsunday Islands


Die Gruppe der Whitsunday Islands bei Arlie Beach umfasst über 80 Inseln. Es sind die Spitzen eines Gebirges, welche hier aus dem Wasser ragen. Obwohl es keine Korallenatolle sind, ist deren Sandstrand wegen des grossen Quarzgehalts stellenweise fast weiss. Zusammen mit dem türkisblauen Meer gibt dies echte Postkartensujets. 
Wir sind einen ganzen Tag mit verschiedenen Booten unterwegs. Als erste Insel besuchen wir Daydream Island. Im dortigen Resort gibt es ein nachgebildetes Mini Barriere Riff. Als Attraktion werden Stachelrochen, verschiedene kleine bis mittelgrosse Haie sowie andere Riff bewohnende Fische und Wirbellose gehalten. Erstaunlich, wie diese Tiere genau wissen, wann  und wo sie gefüttert werden.
 

 
Auf Hamilton Island hängen Hunderte von Flughunden kopfüber in den Papierrindenbäumen. Diese harmlosen, Früchte fressenden Riesenfledermäuse sind sehr gesellig. Sie haben eine Spannweite von etwa 80 cm und fliegen manchmal auch tags. Ein Schwefelschopfkakadu guckt uns beim Mittagessen zu. Raben und Krähen warten ebenfalls (vergeblich) auf Häppchen.
Die dritte Insel, welche wir anlaufen, ist Whitsunday Island. Am dortigen Whitehaven Beach ist der Sand weiss und fein wie Puderzucker. Da ich etwas um meine Kamera fürchte, bin ich mit fotografieren vorsichtig. Wir machen hier zwei Stunden Halt und nehmen ein Bad im Meerwasser. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang laufen wir am Abend wieder Abel Point Marina in Arlie Beach an.