Freitag, 28. September 2012

06. Entlang der australischen Westküste


Broome liegt als Insel zwischen der einsamen Kimberley-Region und der grossen Sandwüste. Die Fahrt entlang der Wüste dauert 600 km, dann erreichen wir Port Hedland. Die Wüste ist allerding meist leicht bewachsen von Spinifexgras und kleinen Eukalyptusbäumen. Es ist eigentlich eher eine Steppe oder gar Prärie, wo man da und dort auch Kühe und Schafe hält. Beim Sandfire Roadhouse steigt die Temperatur auf 41,5 °C!
Wir erreichen Port Hedland, den grössten Hafen Australiens. Hier werden Erze und Salz verladen. Im Meer draussen befinden sich riesige Öl- und Gasfelder. Am Cooke Point finden wir trotzdem einen schön gelegenen Campingplatz mit Blick auf einen Fluss und Mangroven.
 

Wegen Buschfeuern können wir die vorgesehene Route via Karinji Nationalpark nicht befahren. Wir weichen entlang der Küste aus. Auch hier geht es durch die fast endlose und trockene Pilbara-Landschaft. Dann und wann sehen wir Emus und Euros (=Bergkängurus).
Exmouth liegt auf einer Halbinsel, vor deren Küste sich im Nangaloo Nationalpark das grösste Korallenriff Westaustraliens befindet. Wildromantisch gräbt das Wasser des Yardie Creeks eine Gasse in die trockene Erde. Emu und Spitzschopftaube präsentieren sich fürs Portrait, während sich eine Maorimöwe nicht für das passende Paar Schuhe entscheiden kann. In den nahen Gewässern tummeln sich Hunderte von Buckelwalen. Auf ihrer Wanderung in die Antarktis säugen sie hier ihre Jungen. Es ist ein eindrückliches Erlebnis, wenn die Riesen hoch in die Luft springen!

Donnerstag, 20. September 2012

05. Vom Lake Argyle nach Broome


Wir verlassen Nordaustralien über die Grenze nach Westen. Der Lake Argyle ist der grösste Stausee von Australien. Der Caravan Park ist super gelegen und ausgerüstet. Viele Berge gucken heute noch als kleine Inseln aus dem Wasser. Auf einer Bootsfahrt werden beim Schwimmen bei Sonnenuntergang sogar im Wasser Getränke serviert!

Die känguruartigen Wallaroos nennt man hier auch Euros. Jetzt wird uns auch klar, weshalb unser Camper Eurotourer heisst. Wir finden wir hier auch das eher kleinere Australienkrokodil und die sehr grossen Australienpelikane.
 

Der Purnululu National Park ist mit der Bungle Bungle Range ein UNESCO Weltnaturerbe besonderer Güte. Da die Gegend fast unzugänglich ist, machen wir von Kununurra aus einen zweistündigen Rundflug  mit einer kleinen Propellermaschine. Wir fliegen über Plantagen, Bergkämme und nochmals über den Lake Argyle. Tausende von Felsen in der Form von Bienenkörben stehen hier in der Landschaft. In der Nähe befindet sich auch die grössten Diamantenmine der Welt.
Auf der Fahrt nach Westen sehen wir eindrucksvolle Baobabs (australisch = Boabs). Solche flaschenartigen Bäume findet man sonst nur in Afrika. Die über tausendjährigen Baumriesen Australiens stammen vermutlich von Bäumen aus Madagaskar, deren Früchte über das Meer hierher  getragen wurden. Einst wurden die hohlen Baumstämme von den weissen Siedlern sogar als Gefängnisse für Aborigines missbraucht, welche als Sklaven zum Perlenfischen gezwungen wurden.

Es begegnen uns immer wieder Road Trains, Riesige Lastwagen mit zwei Anhängern. Wir überqueren den Fitzroy River und passieren den Kakadu Creek. Dann und wann steht ein Rind auf der Strasse. Schliesslich erreichen wir Broome am Indischen Ozean. Wir sind nun also an der Westküste Australiens angelangt und lassen die Kimberly-Region hinter uns. An der Town Beach geniessen wir die Meeresluft. Eine Attraktion sind auch die abendlichen Kamelritte entlang der Cable Beach. Hier gibt es wunderschöne Sonnenuntergänge mit schönen Wellenspiegelungen. Bei Vollmond soll es sogar eine Lichttreppe auf den Wellen geben, wie die gekaufte Postkarte zeigt (rechtes Bild).

Donnerstag, 13. September 2012

04. Im Kakadu Nationalpark


Der Kakadu NP ist mit einer Fläche von 19‘500 km2  der drittgrösste Nationalpark der Welt. Er ist zugleich Weltnatur- und Weltkulturerbe der UNESCO! Eine sehr gute Strasse erschliesst den Park auch für zahlreiche Touristen, welche im Land der Ureinwohner Gast sein dürfen. Bunte Vögel begrüssen uns.
Die Natur kann hier im so genannten Wetland im Jahreszyklus in zwei Phasen unterteilt werden. Die Regenzeit dauert von November bis März, die Trockenperiode von Juni bis Oktober. Dazwischen bilden oder verkleinern sich Billabongs. Dies sind Teiche, welche in der Monsunperiode riesige Flächen einnehmen und das Land meterhoch unter Wasser setzen.

Die Aborigines hausen im Hohen Norden Australiens seit Tausenden von Jahren. Ihre prähistorischen ockerfarbenen Bilder haben sie mit Stein- und Pflanzenmehl sowie mit Blut konserviert. Die braun- bis  schwarzhäutigen Menschen sind vor etwa 50‘000 Jahren über frühere Landbrücken eingewandert.  Wegen der Eiszeit lag das Meer damals etwa  50 m tiefer als heute!
Die ersten Kängurus sind bereits vor uns vorbeigehüpft. In den lichten savannenartigen Woodlands stehen zwischen Palmen, Eukalypten und Zykadeen überall Termitenburgen, welche zirka  50 Jahre lang von den Tieren bewohnt werden.
 
Eine frühmorgendliche Bootstour auf dem Yellow River bei Cooinda war der bisherige Höhepunkt an Naturerfahrung. Zahlreiche  Vogelarten stochern und fischen im Wasser, darunter Fischadler, Schwarzhalsstörche, Brillenpelikane, Kormorane, Eisvögel und Kookaburraas (Lachender Hans). Ganz besonders eindrücklich sind die Leisten- oder Salzwasserkrokodile, die überall auf Beute lauern (autsch!!).
In Katherine steht ein tolles Besucherzentrum. Die wasserführende Gorge ist sehr bekannt, doch es wird heiss hier. Wir sehen die ersten Wallabies. Ein Blauohr-Honigfresser schaut interessiert, ob es etwas zum stibizen gibt. Wir fahren durch abgebrannte Wälder. Bei Timber Creek überqueren wir den Victoria Highway. Flaschenförmige Boab-Bäume haben ihre Verwandten in Afrika. Auf der  schnurgeraden Strasse fahren wir dem Westen entgegen.