Matamanoa ist eine sehr kleine Insel. Das Resort bietet
insgesamt 33 Unterkünfte an (Zimmer oder Strandhäuschen). Wir haben eine Bure
direkt am Meer. So nennt man die kleinen Häuschen am weissen Sandstrand. Blumen,
Muscheln, Schneckenlampen und einheimische Malereien an der Decke dekorieren
unsere Unterkunft. Hängematte und Liegestuhl gehören ebenso zum Inventar. Doch
diese muss man richtig platzieren, sonst hat man eine Kokosnuss auf dem
Schädel. Dies wäre doch ein ziemlich brüsker Abschluss unserer Reise! Der
Keimling einer jungen Kokospflanze ernährt sich im Sand von der runtergefallenen
Nuss.
Kristallklares Wasser und weisser Sand umkränzen die
Insel. Die Brandung rauscht weiter draussen über das vorgelagerte Korallenriff.
Je nach Gezeitenstand kann man schnorcheln, ohne die sensiblen Blumentiere und
sich selbst zu verletzen. Nebst den exotischen Drinks an der Bar locken noch eine
ganze Reihe anderer Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten. So gibt es ein Schwimmbad,
ein Beachvolleyballfeld, einen Tennisplatz, eine Tischtennisanlage, Kanus und
ein Schachbrett mit geschnitzten Figuren. Die erste Lektion in Tauchen kann man
auch im Swimming Pool erhalten. Zudem werden Exkursionen und Massagen
angeboten.
Früchte- und
Blütenfressende Flughunde machen bereits tagsüber mit typischen Rufen auf sich
aufmerksam. Der Name dieser Riesenfledermaus ist gut gewählt, ihr Gesicht ist
wirklich sehr hundeähnlich. Beim Einnachten erscheinen die Silhouetten von Fregattvögeln
mit ihren typisch geknickten Flügeln. Nach Sonnenuntergang funkeln die Sterne. Die
Milchstrasse zieht als Band über den Himmel. Fallende Sternschnuppen lassen uns
noch weitere Wünsche frei. Es gibt nur wenig Streulicht und der Mond lässt sich
auch nicht blicken. Es ist meine fotografische Herausforderung, das Kreuz des
Südens zu knipsen. Dieses auffallendste Sternbild der südlichen Hemisphäre
dient hier genauso zum Navigieren wie der grosse Wagen mit dem Polarstern auf
der Nordhalbkugel. Zudem haben sowohl Australien als auch Neuseeland das
Sternenkreuz auf ihrer Flagge. Nach ein
paar Versuchen ist das Sternenbild im Kasten. Wegen der Erdrotation erscheinen
die Sterne allerdings eher als Striche.
Wir besuchen mit Einheimischen das kleine Dorf Tavua auf
der Nachbarinsel. Hier wohnen mehrere der Hotelangestellten von Matamanoa. Ein heftiger
Hurrikan hat vor kurzem grosse Schäden angerichtet. Viele Palmen wurden arg
zerzaust und Häuser beschädigt. Es ist Sitte, dass man zuerst entweder den
Häuptling oder den Stammesältesten persönlich um Erlaubnis bittet, bevor man
den Rundgang durch das Dorf antreten darf. Eine christliche Kirche steht im
Zentrum der Siedlung. Ein neues Gemeinschaftshaus ist noch im Bau. Zum Waschen
von Kleidern wird das Wasser in einem Ziehbrunnen geholt. Als Trinkwasser wird
Regenwasser gesammelt oder speziell herbeigeführt. Vor dem Generator des Dorf-Elektrizitätswerks
stehen Dieselkannen. Die Kinder müssen auf eine Nachbarinsel zur Grundschule.
Für höhere Schulen wird der Weg dann weiter. Die freundliche Mutter mit dem
Kleinkind arbeitet ebenfalls in Matamanoa. Für Junge und Alte wird gemeinsam
gesorgt. Das ganze Dorfleben, oft auch das Kochen findet in der Gemeinschaft
statt. Diese organisiert unter Anleitung des gewählten Häuptlings am Montag
jeweils auch die anstehenden Arbeiten.
Im Dorf wachsen Bananen und Brotbäume, darum herum weiden
Rinder und Ziegen. Wir saugen am süssen Inneren des Zuckerrohrs. Ein kleiner
Markt wird extra für uns hergerichtet. Als wir die Insel verlassen, ragt das
Korallenriff bei Ebbe fast aus dem glasklaren Wasser. Zum Abschied winken uns
die badenden Kinder des Dorfes herzlich zu.
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