Der herrliche Sonnenaufgang in Orewa macht uns das
Aufstehen ziemlich leicht. Ein Strandspaziergang vor dem Morgenessen gibt zudem
den nötigen Appetit. Auch eine Möwe, welche in einem kleinen Hai herumstochert,
ist schon am z’Morgen. Wir fahren nordwärts nach Waiwera. Dort stehen ein
grosses Thermalbad, aber auch eine kleine anglikanische Kirche direkt am
Strand.
Wenige Kilometer weiter führt eine Stichstrasse in die
deutsche Pioniersiedlung Puhoi, welche 1863 gegründet wurde. Wir besuchen die katholische
Kirche Peter und Paul mit böhmischen Malereien. Die kleine Bibliothek war
früher eine Wegstation. Bei Mangawhai steigen wir zum Ausguck hoch und schauen
auf den grossen Golfplatz runter. Die kleinen Inseln vor der Küste heissen „Henne
und Küken“. Den Hahn finden wir hingegen mehrmals auf dem benachbarten
Festland. Vielleicht geht er hier fremd.
Whangarei ist ein schmuckes Städtchen an einem
natürlichen Hafen. Eine kleine Fussgängerzone erinnert an Europas Norden. Doch
da gibt es auch ein österreichisches Mozart Café. Eine gute italienische Küche
rundet den Schmelztiegel ab. In Whangarei befindet sich ein namhaftes
Uhrenmuseum in einem modernen Neubau. Wir wandern vom Campingplatz dem
Flüsschen entlang in die Stadt. Sein Oberlauf bildet die Whangarei Falls, wo
die Wasser über eine alte Lavaklippe in die Tiefe stürzen.
Ein Stelzenläufer stochert in der Ngunguru Bay nach
Nahrung. Am Strassenrand finden wir ein Seepferdchen, welches als Briefkasten dient.
Lagunen und Inseln sind dem hiesigen Strand vorgelagert. Tutukaka tönt schon
fast wie Titicaca, aber hier tönt ja sowieso alles sehr ähnlich. Die
Maorisprache ist einfach schwer zu lernen!
In Russell an der Bay of Islands machen wir zwei Nächte
Station. Der Top 10 Holiday Park ist herrlich auf einer kleinen Anhöhe gelegen.
Die Region ist schon sehr früh von Europäern besiedelt worden. Deshalb steht
hier auch die älteste anglikanische Kirche Neuseelands. Aber auch die alte Polizeistation,
das Duke of Marlborough Hotel oder das Cavalli House sind Zeugen einer früheren
Epoche.
Man ist hier stolz, etwas Besonderes zu besitzen. So
rühmt man sich sogar der ältesten noch funktionierenden Tankstelle des Landes. Die
Zapfsäulen haben die acht Jahrzehnte allerdings nicht als Original überlebt. Die
Wharf mit der Station der Personenfähre nach Paihia strahlt weiss in der
Abendsonne, welche sich bald mit herrlichem Glanz verabschiedet und dem Mond
das Feld überlässt. Die Methodistenkirche, die erste katholische
Missionsstation und eine Freimaurerloge zeugen von der Vielfalt der
Seelenheiler für eine durchmischte Bevölkerung. Der Friedhof über der Oneroa
Bucht ist ein Ort der Stille und des Besinnens. An der nahen Long Beach kann
man im Meer immer noch herrlich baden.
Auf einer knapp vierstündigen Fahrt mit einem Katamaran
durchkreuzen wir die Inselwelt der Bay of Islands. Grosse Tümmler begleiten uns
und springen zur Begrüssung in die Luft. Besonders eindrücklich sind auch die
durchlöcherte „Piercy Island“ und der Leuchtturm des Cape Brett. Vom Gipfel der
Insel Urupukapuka hat man einen herrlichen Rundblick auf die Inselwelt. Wir
geniessen den schönen Tag hier ganz besonders.
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