Freitag, 26. April 2013

50. „Henne und Küken“ und die Bucht der vielen Inseln (Bay of Islands)


Der herrliche Sonnenaufgang in Orewa macht uns das Aufstehen ziemlich leicht. Ein Strandspaziergang vor dem Morgenessen gibt zudem den nötigen Appetit. Auch eine Möwe, welche in einem kleinen Hai herumstochert, ist schon am z’Morgen. Wir fahren nordwärts nach Waiwera. Dort stehen ein grosses Thermalbad, aber auch eine kleine anglikanische Kirche direkt am Strand.
Wenige Kilometer weiter führt eine Stichstrasse in die deutsche Pioniersiedlung Puhoi, welche 1863 gegründet wurde. Wir besuchen die katholische Kirche Peter und Paul mit böhmischen Malereien. Die kleine Bibliothek war früher eine Wegstation. Bei Mangawhai steigen wir zum Ausguck hoch und schauen auf den grossen Golfplatz runter. Die kleinen Inseln vor der Küste heissen „Henne und Küken“. Den Hahn finden wir hingegen mehrmals auf dem benachbarten Festland. Vielleicht geht er hier fremd.
Whangarei ist ein schmuckes Städtchen an einem natürlichen Hafen. Eine kleine Fussgängerzone erinnert an Europas Norden. Doch da gibt es auch ein österreichisches Mozart Café. Eine gute italienische Küche rundet den Schmelztiegel ab. In Whangarei befindet sich ein namhaftes Uhrenmuseum in einem modernen Neubau. Wir wandern vom Campingplatz dem Flüsschen entlang in die Stadt. Sein Oberlauf bildet die Whangarei Falls, wo die Wasser über eine alte Lavaklippe in die Tiefe stürzen.
Ein Stelzenläufer stochert in der Ngunguru Bay nach Nahrung. Am Strassenrand finden wir ein Seepferdchen, welches als Briefkasten dient. Lagunen und Inseln sind dem hiesigen Strand vorgelagert. Tutukaka tönt schon fast wie Titicaca, aber hier tönt ja sowieso alles sehr ähnlich. Die Maorisprache ist einfach schwer zu lernen! 
In Russell an der Bay of Islands machen wir zwei Nächte Station. Der Top 10 Holiday Park ist herrlich auf einer kleinen Anhöhe gelegen. Die Region ist schon sehr früh von Europäern besiedelt worden. Deshalb steht hier auch die älteste anglikanische Kirche Neuseelands. Aber auch die alte Polizeistation, das Duke of Marlborough Hotel oder das Cavalli House sind Zeugen einer früheren Epoche. 
Man ist hier stolz, etwas Besonderes zu besitzen. So rühmt man sich sogar der ältesten noch funktionierenden Tankstelle des Landes. Die Zapfsäulen haben die acht Jahrzehnte allerdings nicht als Original überlebt. Die Wharf mit der Station der Personenfähre nach Paihia strahlt weiss in der Abendsonne, welche sich bald mit herrlichem Glanz verabschiedet und dem Mond das Feld überlässt. Die Methodistenkirche, die erste katholische Missionsstation und eine Freimaurerloge zeugen von der Vielfalt der Seelenheiler für eine durchmischte Bevölkerung. Der Friedhof über der Oneroa Bucht ist ein Ort der Stille und des Besinnens. An der nahen Long Beach kann man im Meer immer noch herrlich baden.
Auf einer knapp vierstündigen Fahrt mit einem Katamaran durchkreuzen wir die Inselwelt der Bay of Islands. Grosse Tümmler begleiten uns und springen zur Begrüssung in die Luft. Besonders eindrücklich sind auch die durchlöcherte „Piercy Island“ und der Leuchtturm des Cape Brett. Vom Gipfel der Insel Urupukapuka hat man einen herrlichen Rundblick auf die Inselwelt. Wir geniessen den schönen Tag hier ganz besonders. 

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