Lake Taupo ist der grösste See von Neuseeland. Er ist
ebenso wie seine benachbarten Seen ein ehemaliger Vulkankrater, im weiteren
Sinn also ein Maar. Wir umrunden das Gewässer auf einer etwa 100 km langen Fahrt
und sehen dabei wenig besiedelte, ländliche Gebiete. In der Acacia Bay scheinen
die besser betuchten Leute zu wohnen. Der See ist vor allem in der Maori-Region
Turangi ein El Dorado für Forellenfischer. Doch auch Reiher warten auf dieselbe
Beute. Einsame Boote liegen am Ufer bei Kinloch. Ein Nachtschattengewächs lässt
es sich nicht nehmen, noch jetzt im Herbst seine Blüten zu entfalten.
Die Landschaft erscheint als Mosaik. Nebst den gerodeten
Weidegebieten für Schafe und Rinder ist vor allem die Holzgewinnung ein Grund
für diesen Flickenteppich. Die importieren Nadelbäume werden wie Salatköpfe in
Reih und Glied gepflanzt. Nach einigen Jahrzehnten erfolgt ein kompletter
Kahlschlag. Und dabei behaupten die Neuseeländer überzeugt, die aus Australien
im 19. Jh eingeschleppten Opossums seien schuld am Verschwinden der
einheimischen Urwälder!
Der Ort Taupo liegt am Fusse des erloschenen Vulkans
Mount Tauhara, welcher vor einigen hunderttausend Jahren geformt wurde. Seine
Tätigkeit dürfte für die geothermische Energie der heissen Felder
verantwortlich sein. Wir besuchen die „Craters of the Moon“ und durchwandern diese
dampfende Mondkraterlandschaft. Manche Pionierpflanzen finden in der warmen
Feuchte sogar tropische Bedingungen.
Wie in den meisten grösseren Ortschaften Neuseelands und
Australiens hat man in der Bibliothek (Library) gratis WIFI Internetzugang und
sogar eine Box zum Skypen. Am Morgen schleichen erste Herbstnebel um unser
Wohnmobil in Taupo.
Wir fahren jetzt wieder nordwärts bis Tokoroa und biegen
dann Richtung Ostküste zurück zur Bay of Plenty ab. In Tauranga machen wir zwei
Tage Rast, vorerst noch bei trockenem Wetter. Zur Freude von Rigette findet man
die Tresch-ig hier „trés chic“. Bei der Rückfahrt zum Holiday Park und in der
Nacht trommeln sintflutartige Niederschläge auf das Blechdach unseres rollenden
Zuhauses.
Auf dem kleinen Silverbirch Holidaypark kann man im
Thermalbad herrlich schwimmen. Hier wachsen direkt neben dem Wohnmobil auch Feijoas
oder Brasilianische Guaves. Die vitamin- und jodreichen Früchte können wie
Kiwis gegessen werden und eignen sich gut für Konfitüre, Mus oder Saft.
Am historischen Ort Karangahake stossen wir auf die
Überreste einer einst blühenden Goldmine. Die ganze Anlage bestand nebst der
Mine auch aus einer Power Station, deren Energie für das Zertrümmern des
goldhaltigen Granitgesteins benötigt wurde. Der Komplex wechselte mehrmals die
Besitzer und wurde letzlich von Hochwasser und Feuer zerstört. Auch jetzt kommt
der Fluss hoch und braun, die intensiven Regenfälle zeigen ihre Wirkung. Verrotendes
Silberfarn präsentiert seine silbrige Unterseite nochmals besonders
eindrucksvoll. Goldfarn gibt es hier jedoch keines!
Wir studieren im Internet die langfristigen
Wetterprognosen. Es scheint uns bei der nassen und unstabilen Wetterlage sinnvoll,
unser Reiseprogramm so umzustellen, dass wir wo immer möglich der Sonne
nachreisen. Deshalb fahren wir nun nicht auf die Coromandel Halbinsel sondern
direkt nach Aukland und weiter über die Harbour Bridge nach Norden bis Orewa. Unser
Ziel ist die NZ-Nordspitze beim Cape Rainga. Da wir das Wohnmobil am 7. Mai in
Aukland abgeben werden, kommen wir eh nochmals in die nahe Umgebung von
Coromandel zurück und können unseren NZ-Aufenthalt dort abschliessen.
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