Sonntag, 21. April 2013

48. Der grosse See „Lake Taupo“



Lake Taupo ist der grösste See von Neuseeland. Er ist ebenso wie seine benachbarten Seen ein ehemaliger Vulkankrater, im weiteren Sinn also ein Maar. Wir umrunden das Gewässer auf einer etwa 100 km langen Fahrt und sehen dabei wenig besiedelte, ländliche Gebiete. In der Acacia Bay scheinen die besser betuchten Leute zu wohnen. Der See ist vor allem in der Maori-Region Turangi ein El Dorado für Forellenfischer. Doch auch Reiher warten auf dieselbe Beute. Einsame Boote liegen am Ufer bei Kinloch. Ein Nachtschattengewächs lässt es sich nicht nehmen, noch jetzt im Herbst seine Blüten zu entfalten. 
 
 
 
Die Landschaft erscheint als Mosaik. Nebst den gerodeten Weidegebieten für Schafe und Rinder ist vor allem die Holzgewinnung ein Grund für diesen Flickenteppich. Die importieren Nadelbäume werden wie Salatköpfe in Reih und Glied gepflanzt. Nach einigen Jahrzehnten erfolgt ein kompletter Kahlschlag. Und dabei behaupten die Neuseeländer überzeugt, die aus Australien im 19. Jh eingeschleppten Opossums seien schuld am Verschwinden der einheimischen Urwälder!
Der Ort Taupo liegt am Fusse des erloschenen Vulkans Mount Tauhara, welcher vor einigen hunderttausend Jahren geformt wurde. Seine Tätigkeit dürfte für die geothermische Energie der heissen Felder verantwortlich sein. Wir besuchen die „Craters of the Moon“ und durchwandern diese dampfende Mondkraterlandschaft. Manche Pionierpflanzen finden in der warmen Feuchte sogar tropische Bedingungen.
 
Wie in den meisten grösseren Ortschaften Neuseelands und Australiens hat man in der Bibliothek (Library) gratis WIFI Internetzugang und sogar eine Box zum Skypen. Am Morgen schleichen erste Herbstnebel um unser Wohnmobil in Taupo. 
Wir fahren jetzt wieder nordwärts bis Tokoroa und biegen dann Richtung Ostküste zurück zur Bay of Plenty ab. In Tauranga machen wir zwei Tage Rast, vorerst noch bei trockenem Wetter. Zur Freude von Rigette findet man die Tresch-ig hier „trés chic“. Bei der Rückfahrt zum Holiday Park und in der Nacht trommeln sintflutartige Niederschläge auf das Blechdach unseres rollenden Zuhauses.
Auf dem kleinen Silverbirch Holidaypark kann man im Thermalbad herrlich schwimmen. Hier wachsen direkt neben dem Wohnmobil auch Feijoas oder Brasilianische Guaves. Die vitamin- und jodreichen Früchte können wie Kiwis gegessen werden und eignen sich gut für Konfitüre, Mus oder Saft. 
Am historischen Ort Karangahake stossen wir auf die Überreste einer einst blühenden Goldmine. Die ganze Anlage bestand nebst der Mine auch aus einer Power Station, deren Energie für das Zertrümmern des goldhaltigen Granitgesteins benötigt wurde. Der Komplex wechselte mehrmals die Besitzer und wurde letzlich von Hochwasser und Feuer zerstört. Auch jetzt kommt der Fluss hoch und braun, die intensiven Regenfälle zeigen ihre Wirkung. Verrotendes Silberfarn präsentiert seine silbrige Unterseite nochmals besonders eindrucksvoll. Goldfarn gibt es hier jedoch keines!
Wir studieren im Internet die langfristigen Wetterprognosen. Es scheint uns bei der nassen und unstabilen Wetterlage sinnvoll, unser Reiseprogramm so umzustellen, dass wir wo immer möglich der Sonne nachreisen. Deshalb fahren wir nun nicht auf die Coromandel Halbinsel sondern direkt nach Aukland und weiter über die Harbour Bridge nach Norden bis Orewa. Unser Ziel ist die NZ-Nordspitze beim Cape Rainga. Da wir das Wohnmobil am 7. Mai in Aukland abgeben werden, kommen wir eh nochmals in die nahe Umgebung von Coromandel zurück und können unseren NZ-Aufenthalt dort abschliessen.

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