Ein Abstecher auf die Otago Halbinsel gilt als ein
„must“! Hier steht das einzige Schloss von Neuseeland, das Larnach Castle. Vom
Schlosshügel aus hat man einen Ausblick auf die gesamte Peninsula. Um den
Landsitz eines ehemaligen Bankiers ist auch ein Botanischer Garten angelegt.
Hier finden wir das Pflanzensymbol von Neuseeland, das Silberfarn.
Das Naturreservat Taiaroa Head bildet die Spitze der
Otago Halbinsel. Ein Reiher erwartet uns bereits. An der Küste sonnen sich
Neuseeländische Pelzrobben. In den Felsen warten die riesigen Königsalbatrosse
auf einen guten Wind zum Starten. Ein besonderes Erlebnis ist die Exkursion mit
einem achträdrigen Spezialfahrzeug der „Nature‘s Wonder“, mit welchem es zuerst
zum höchsten Aussichtspunkt und dann steil runter an die Küste geht. Dank den
guten Kenntnissen des Exkursionsleiters sehen wir gut getarnt von einem
hölzernen Tunnel aus zuerst eine Gruppe von Pelzrobben und dann die sehr
seltenen Gelbaugen-Pinguine. Unten am Wasser warten zwei neuseeländische
Seelöwen, welchen so ein Happen Pinguin gerade willkommen wäre. Auch Blaue
Pinguine, die kleinsten Pinguine der Welt, sitzen in Erdlöchern und warten auf
die Nahrungssuche bis zur sicheren Nacht.
Die Erkundung der Stadt Dunedin haben wir auf einen
regnerischen Sonntag festgelegt. Es ist erst der sechste Tag mit Regen seit
unserem Start vor 6 ½ Monaten! Drei Minuten nach unserem Betreten der
Anglikanischen St. Paul’s Cathedral am Octagon Hauptplatz beginnt zufällig ein
Orgelkonzert mit einem grandiosen Organisten. Auch die Presbyterianer
Kathedrale „First Church of Otago“ besichtigen wir ganz in der Nähe. Ein
prunkvolles Bauwerk sowohl aussen als auch innen ist der Bahnhof von Dunedin.
Verkehrsmässig hat er allerdings schon belebtere Zeiten erlebt. Es fahren hier
lediglich noch ein paar touristische Extrazüge ein und aus. Einer davon ist der
Taieri Gorge Railway. Die Universität von Dunedin mit ihrem Clocktower wurde
1869 gegründet und ist die älteste Uni des Landes. Rund 12‘000 Studenten
absolvieren hier ihre Ausbildung. Besonders sehenswert ist die geologische
Abteilung mit ihrem Museum. Auf dem Bild sieht man einen Sandstein voller
Versteinerungen von Muscheln, Schnecken und Kopffüsslern.
Von Dunedin aus machen wir noch einen Abstecher entlang
einer Wattenmeerzone nach Aramoana, eine lohnenswerte Sackgasse parallel zur
Otago Peninsula. Hier ist der Eingang zum Otago Harbour. Wir sichten Seelöwen
und Wasservögel wie diese endemische Rotschnabelmöwe. Bei Moeraki liegen riesige
Steinmurmeln mit bis zu 2 m Durchmesser an der Meeresküste, die Moeraki
Boulders. Deren Entstehung brauchte etwa 4 Millionen Jahre. Sie ist irgendwie
mit dem Wachstum einer Perle in einer Auster vergleichbar. Feinster Calcit lagerte
sich um einen Kristallisationskeim, etwa um einen fossilen Knochen oder um ein
Stück Holz. Die Kugeln blieben lange Zeit in der Erde verborgen und wurden nach
und nach vom Meer wieder freigespült.
Oamaru (12‘000 Einw.) gilt als architektonische
Attraktion. Ein grosses Altstadtquartier ist in viktorianischem Stil erhalten
geblieben. Man fühlt sich mit „Pomp and Circumstances“ im alten Mutterland! An
der Meeresküste könnte man in der Dämmerung wiederum Blaue Pinguine und
Gelbaugenpinguine sehen. Doch dies ist hier eher eine Show mit saftigem
Eintritt! Der Tag verabschiedet sich mit einem herrlichen Abendrot.
Nun geht es wieder westwärts in die Südalpen. Bei Takiroa
finden wir einen Felsen, welcher in seinen Wabenstrukturen Nistplatz für viele
Tauben bietet. An seiner höhlenartigen Sohle findet man Felszeichnungen der Maori
aus dem 19. Jahrhundert. In sanften Stufen geht es entlang von mehreren
Stauseen, so dem Lake Waitaki, dem Lake Benmore und dem Lake Pukaki. Als
Abschluss thront hier der höchste Berg Neuseelands, der Aoraki oder Mount Cook.
Im Mount Cook Village steht The Hermitage, eines der besten und teuersten Hotels
des Landes. Hier nehmen wir bloss einen Augenschein! Im Gebäude ist auch das Sir
Edmund Hillary Alpine Centre untergebracht. Am Abend erreichen wir den Lake
Tekapo. Stille legt sich über die kleine Kapelle an seinem Ufer. Der Mond
leuchtet uns vom Restaurant zum Caravanpark!
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