Freitag, 22. März 2013

41. Vom Fjordland via Südspitze zur Ostküste der NZ-Südinsel



Ab Queenstown fahren wir dem Wakatipu See entlang bis Kingston. Wir erreichen den Ort Te Anau, ein Ausgangspunkt für Touren ins Fjordland. Der Top 10 Holiday Park ist sehr sauber und super eingerichtet. Auf dem Bild sieht man beispielsweise die Campküche, welche allen Besuchern zur Verfügung steht. 
Die 120 km Fahrt von Te Anau zum Milford Sound und zurück machen wir mit einem Tourbus. Den längsten Fjord Neuseelands durchkreuzen wir dann auf einem Boot. Die Berge und Gesteinsformationen sind eindrücklich. Moose bewachsen die marmorierten Felsen. An den Gestaden rekeln sich Robben. Wasserfälle stürzen direkt ins Meer und verschleiern die Felsen wie ein seidener Vorhang. Obwohl es statistisch gesehen an über 200 Tagen im Jahr regnet, lacht uns die Sonne. Doch wehe, man schützt sich nicht mit Spray oder Crème gegen die Sandfliegen. Das Kratzen in den nächsten Tagen ist einem dann gewiss!
Von Te Anau nach Invercargill fahren wir durch eine abwechslungsreiche und sehr ländliche Gegend. Der Lake Manapouri zählt zu den schönsten Gewässern des Landes. Über kleine Pässe, durch weite Ebenen und vorbei an halbkugeligen Hügeln geht es bis zum Meer an der Südküste. Schafe, Damwild und Rinder weiden im braunen Gras. Sollte hier jemand eine Toilette suchen, ist der Gang für Männer und Frauen unterschiedlich weit ;-)  Im idyllischen Ort Riverton braucht der Fluss besonders viel Platz für sein Element. 
Wir erreichen die Stadt Invercargill mit ihren rund 50‘000 Einwohnern. Allerdings hat man hier nicht das Gefühl, in einer Stadt zu sein, es gibt nur wenige mehrstöckige Häuser. Im Informations Centre, das zugleich auch Museum und Kunstgallerie ist, verschaffen wir uns einen ersten Überblick über das Südland. Besonders bemerkenswert ist die Zucht und Haltung der Tuataras. Diese endemische Echsenart hat als eine der wenigen Reptilien den Untergang der Saurier überlebt. Ihr Aussterben wäre indirekt jedoch beinahe durch den Menschen passiert, welcher standortfremde Tierarten nach Neuseeland eingeschleppt hat. Es ist aber auch der Mensch, welcher den letzten Tuataras intensive Geburtshilfe bietet und in einem ausgeklügelten Zuchtprogramm das totale Verschwinden der archaischen Tierart verhindert. Ein imposantes Gebäude ist der Wasserturm der Wasserwerke von Invercargill, über dessen Eingang die Jahreszahl 1888 geschrieben steht.
20 km südlich von Invercargill endet die Fahrbahn in Bluff. Endemische Paradies-Schellenten begrüssen uns am Bluff Harbour. Das Weibchen hat einen weissen Kopf. Vom Leuchthaus des Stirling Point aus sieht man hinüber zur Dog Island. Noch weiter im Süden liegt Steward Island, die drittgrösste Insel von Neuseeland. Wir stehen also am äussersten Zipfel des Festlandes der NZ-Südinsel. Die abgebildeten Koordinaten bestätigen unsere Position. Die Wegweiser zeigen uns die Distanzen zu verschiedenen anderen Destinationen. Es gäbe noch viel zu entdecken!
Für die Fahrt durch die sehr abwechslungsreiche Landschaft an die Ostküste benutzen wir weiterhin die touristische Scenic Road. Herden von Schafen säumen unseren Weg. Wir machen dabei einen kleinen Abstecher in die Bucht von Waikawa, irgendwie ans Ende der Welt. Das Meer dringt hier in einer fast geschlossenen Bucht tief ins Landesinnere. Das Kirchlein könnte ebenso gut irgendwo auf den norwegischen Lofoten stehen. Doch man ist auch hier nicht hinter dem Mond, wie die mobile Bibliothek für jedermann beweist.
 
Nun geht es im Osten der Südinsel wieder nordwärts. In Papatowai hat man einen herrlichen Blick auf die rollende Brandung und die riesigen angepflanzten Nadelwaldflächen. Die Landschaft ist durchzogen mit Flüssen, Feuchtgebieten und Buchten. Sehr schön sind die Bucht bei Waihola und die Flussmündung bei Westwood. Kurz danach erreichen wir Dunedin, die fünftgrösste Stadt von Neuseeland mit rund 120‘000 Einwohnern. Auf dem Abendspaziergang an der Beach von St. Kilda werfen wir für die kommenden Tage in der Region bereits unsere Schatten voraus.

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