Ab Queenstown fahren wir dem Wakatipu See entlang bis
Kingston. Wir erreichen den Ort Te Anau, ein Ausgangspunkt für Touren ins
Fjordland. Der Top 10 Holiday Park ist sehr sauber und super eingerichtet. Auf
dem Bild sieht man beispielsweise die Campküche, welche allen Besuchern zur
Verfügung steht.
Die 120 km Fahrt von Te Anau zum Milford Sound und zurück
machen wir mit einem Tourbus. Den längsten Fjord Neuseelands durchkreuzen wir
dann auf einem Boot. Die Berge und Gesteinsformationen sind eindrücklich. Moose
bewachsen die marmorierten Felsen. An den Gestaden rekeln sich Robben.
Wasserfälle stürzen direkt ins Meer und verschleiern die Felsen wie ein
seidener Vorhang. Obwohl es statistisch gesehen an über 200 Tagen im Jahr
regnet, lacht uns die Sonne. Doch wehe, man schützt sich nicht mit Spray oder
Crème gegen die Sandfliegen. Das Kratzen in den nächsten Tagen ist einem dann
gewiss!
Von Te Anau nach Invercargill fahren wir durch eine
abwechslungsreiche und sehr ländliche Gegend. Der Lake Manapouri zählt zu den
schönsten Gewässern des Landes. Über kleine Pässe, durch weite Ebenen und
vorbei an halbkugeligen Hügeln geht es bis zum Meer an der Südküste. Schafe,
Damwild und Rinder weiden im braunen Gras. Sollte hier jemand eine Toilette
suchen, ist der Gang für Männer und Frauen unterschiedlich weit ;-) Im idyllischen Ort Riverton braucht der Fluss
besonders viel Platz für sein Element.
Wir erreichen die Stadt Invercargill mit ihren rund
50‘000 Einwohnern. Allerdings hat man hier nicht das Gefühl, in einer Stadt zu
sein, es gibt nur wenige mehrstöckige Häuser. Im Informations Centre, das
zugleich auch Museum und Kunstgallerie ist, verschaffen wir uns einen ersten
Überblick über das Südland. Besonders bemerkenswert ist die Zucht und Haltung
der Tuataras. Diese endemische Echsenart hat als eine der wenigen Reptilien den
Untergang der Saurier überlebt. Ihr Aussterben wäre indirekt jedoch beinahe durch
den Menschen passiert, welcher standortfremde Tierarten nach Neuseeland
eingeschleppt hat. Es ist aber auch der Mensch, welcher den letzten Tuataras
intensive Geburtshilfe bietet und in einem ausgeklügelten Zuchtprogramm das
totale Verschwinden der archaischen Tierart verhindert. Ein imposantes Gebäude
ist der Wasserturm der Wasserwerke von Invercargill, über dessen Eingang die
Jahreszahl 1888 geschrieben steht.
20 km südlich von Invercargill endet die Fahrbahn in
Bluff. Endemische Paradies-Schellenten begrüssen uns am Bluff Harbour. Das
Weibchen hat einen weissen Kopf. Vom Leuchthaus des Stirling Point aus sieht
man hinüber zur Dog Island. Noch weiter im Süden liegt Steward Island, die
drittgrösste Insel von Neuseeland. Wir stehen also am äussersten Zipfel des
Festlandes der NZ-Südinsel. Die abgebildeten Koordinaten bestätigen unsere
Position. Die Wegweiser zeigen uns die Distanzen zu verschiedenen anderen Destinationen.
Es gäbe noch viel zu entdecken!
Für die Fahrt durch die sehr abwechslungsreiche Landschaft
an die Ostküste benutzen wir weiterhin die touristische Scenic Road. Herden von
Schafen säumen unseren Weg. Wir machen dabei einen kleinen Abstecher in die
Bucht von Waikawa, irgendwie ans Ende der Welt. Das Meer dringt hier in einer fast
geschlossenen Bucht tief ins Landesinnere. Das Kirchlein könnte ebenso gut
irgendwo auf den norwegischen Lofoten stehen. Doch man ist auch hier nicht
hinter dem Mond, wie die mobile Bibliothek für jedermann beweist.
Nun geht es im Osten der Südinsel wieder nordwärts. In
Papatowai hat man einen herrlichen Blick auf die rollende Brandung und die riesigen
angepflanzten Nadelwaldflächen. Die Landschaft ist durchzogen mit Flüssen,
Feuchtgebieten und Buchten. Sehr schön sind die Bucht bei Waihola und die
Flussmündung bei Westwood. Kurz danach erreichen wir Dunedin, die fünftgrösste
Stadt von Neuseeland mit rund 120‘000 Einwohnern. Auf dem Abendspaziergang an
der Beach von St. Kilda werfen wir für die kommenden Tage in der Region bereits
unsere Schatten voraus.
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