Wir machen unseren nächsten Halt in Motueka und nutzen
den Ort als Basis für Tagesausflüge. In Kaiteriteri buchen wir eine
dreistündige Bootsfahrt und erkunden so den Abel Tasman Nationalpark entlang
der Wasserlinie vom Ostende bis zum Westende in Totaranui. Der Park gilt als
eines der beliebtesten Ausflugsziele der Neuseeländer. Ein oft fotografiertes
Symbol ist der Split Apple Rock. Auf den Felsen einer kleinen Insel lagern sich
Neuseeländische Robben, Austernfischer stochern im Wattboden nach Nahrung. Naturerlebnis,
Sport und Erholung können hier herrlich kombiniert werden.
Der kleine Ort Motueka verfügt über eine Vielzahl
verschiedenster Kirchen. Einige wurden in den letzten Jahren jedoch verkauft, umgenutzt
oder für Austellungen freigegeben. Da gerade Sonntag ist, nutzen wir für einmal
das kulinarisch-alternative Angebot und speisen in der ehemaligen
Methodistenkirche himmlisch gotisch. Die Talebene von Motueka ist sehr
fruchtbar. Hier werden Hopfen, Wein, Beeren, Äpfel und Nashi angepflanzt. Diese
für uns neue gelbe Frucht ist eine gluschtige Mischung zwischen Birne und
Apfel.
In vielen Serpentinen geht es über den Takaka Pass. Von
der Passhöhe aus sieht man die Talebene von Upper Takaka. Der Ort Takaka ist
geprägt vom touristischen Angebot am Rande des Abel Tasman Nationalparks. Dies
äussert sich auch in vielen kleinen Details. Selbst die öffentlichen Toiletten präsentieren
sich einladend!
Die enormen Schwankungen zwischen Ebbe und Flut führen
dazu, dass sich die Uferlinien binnen Stunden kilometerweit verschieben. Flüsse
kehren dann ihre Fliessrichtung, Boote liegen im Trockenen. Kanus und Motorboote
werden mittels Traktor zur Wasserlinie geführt oder dort abgeholt. Hier dazu
einige Bilder von Marahau im Abel Tasman National Park.
Die Weiterfahrt durch das Motueka Valley ist sehr
abwechslungsreich. Wegen der trockenen Witterung sind die Wiesen braun statt
grün. Doch es wird auch bewässert, was man dann von weitem erkennt. Die Nutzung
von standortfremden kalifornischen Monterey-Fichten (Pinus radiata) zwecks
Papierholz ist eine der Haupteinnahmequellen des Landes. Auf die Umwelt wird auch
beim Abholzen wenig Rücksicht genommen. Kahlschlag heisst die Methode der Wahl.
Nach dem Hope Saddle geht die Fahrt dem Buller Valley entlang westwärts. Die
Buller Gorge kann man auf einer Hängebrücke überqueren. Nicht alle laufen hier
so leichtfüssig drüber wie wir berggewohnten Schweizer.
Bei Westport erreichen wir wiederum das Meer. In der
Tauranga Bay sichten wir eine Neuseeländische Pelzrobbenkolonie. Ein Wanderweg
führt zum Cape Foulwind, wo James Cook offenbar vergeblich auf guten Segelwind
wartete. Zürich liegt von hier aus etwas abgelegen, wie ein Wegweiser bestätigt.
In Charleston besuchen wir eine ausrangierte Goldmine der Familie Mitchell. Der schwarze Sand enthält ganz feinen Goldstaub,
welcher ausgewaschen und mit Quecksilber gebunden wird. Nach dem Abdestillieren
des Quecksilbers bleibt reines Gold zurück. Weiter südwärts kommen wir in den
Punakaiki Nationalpark. Hier stehen die berühmten Pancake Rocks, die
Omeletten-Felsen. Im Wechselspiel von Ablagerung und Erosion sind einmalige
Gesteinsstrukturen entstanden. In mehreren von ihnen lassen sich mit etwas
Fantasie Gesichter, Tierfiguren oder andere Gebilde erkennen. Die ebenfalls
hier vorkommenden Blowholes sind wegen schwachem Wellengang nicht aktiv, sonst
könnte man hier zusätzlich geysirähnliche Wasserfontänen beobachten.
Schliesslich erreichen wir bei Greymoth die Mündung des
Grey Rivers. Unser Campingplatz steht direkt an der breiten Meeresküste. Hier verabschiedet sich die Sonne am wunderschönen Abend im Meer.
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