Donnerstag, 14. März 2013

39. Vom Abel Tasman Nationalpark zu den Pancake Rocks



Wir machen unseren nächsten Halt in Motueka und nutzen den Ort als Basis für Tagesausflüge. In Kaiteriteri buchen wir eine dreistündige Bootsfahrt und erkunden so den Abel Tasman Nationalpark entlang der Wasserlinie vom Ostende bis zum Westende in Totaranui. Der Park gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele der Neuseeländer. Ein oft fotografiertes Symbol ist der Split Apple Rock. Auf den Felsen einer kleinen Insel lagern sich Neuseeländische Robben, Austernfischer stochern im Wattboden nach Nahrung. Naturerlebnis, Sport und Erholung können hier herrlich kombiniert werden.
Der kleine Ort Motueka verfügt über eine Vielzahl verschiedenster Kirchen. Einige wurden in den letzten Jahren jedoch verkauft, umgenutzt oder für Austellungen freigegeben. Da gerade Sonntag ist, nutzen wir für einmal das kulinarisch-alternative Angebot und speisen in der ehemaligen Methodistenkirche himmlisch gotisch. Die Talebene von Motueka ist sehr fruchtbar. Hier werden Hopfen, Wein, Beeren, Äpfel und Nashi angepflanzt. Diese für uns neue gelbe Frucht ist eine gluschtige Mischung zwischen Birne und Apfel.
In vielen Serpentinen geht es über den Takaka Pass. Von der Passhöhe aus sieht man die Talebene von Upper Takaka. Der Ort Takaka ist geprägt vom touristischen Angebot am Rande des Abel Tasman Nationalparks. Dies äussert sich auch in vielen kleinen Details. Selbst die öffentlichen Toiletten präsentieren sich einladend!
Die enormen Schwankungen zwischen Ebbe und Flut führen dazu, dass sich die Uferlinien binnen Stunden kilometerweit verschieben. Flüsse kehren dann ihre Fliessrichtung, Boote liegen im Trockenen. Kanus und Motorboote werden mittels Traktor zur Wasserlinie geführt oder dort abgeholt. Hier dazu einige Bilder von Marahau im Abel Tasman National Park.
Die Weiterfahrt durch das Motueka Valley ist sehr abwechslungsreich. Wegen der trockenen Witterung sind die Wiesen braun statt grün. Doch es wird auch bewässert, was man dann von weitem erkennt. Die Nutzung von standortfremden kalifornischen Monterey-Fichten (Pinus radiata) zwecks Papierholz ist eine der Haupteinnahmequellen des Landes. Auf die Umwelt wird auch beim Abholzen wenig Rücksicht genommen. Kahlschlag heisst die Methode der Wahl. Nach dem Hope Saddle geht die Fahrt dem Buller Valley entlang westwärts. Die Buller Gorge kann man auf einer Hängebrücke überqueren. Nicht alle laufen hier so leichtfüssig drüber wie wir berggewohnten Schweizer.
Bei Westport erreichen wir wiederum das Meer. In der Tauranga Bay sichten wir eine Neuseeländische Pelzrobbenkolonie. Ein Wanderweg führt zum Cape Foulwind, wo James Cook offenbar vergeblich auf guten Segelwind wartete. Zürich liegt von hier aus etwas abgelegen, wie ein Wegweiser bestätigt.
In Charleston besuchen wir eine ausrangierte Goldmine der Familie Mitchell. Der schwarze Sand enthält ganz feinen Goldstaub, welcher ausgewaschen und mit Quecksilber gebunden wird. Nach dem Abdestillieren des Quecksilbers bleibt reines Gold zurück. Weiter südwärts kommen wir in den Punakaiki Nationalpark. Hier stehen die berühmten Pancake Rocks, die Omeletten-Felsen. Im Wechselspiel von Ablagerung und Erosion sind einmalige Gesteinsstrukturen entstanden. In mehreren von ihnen lassen sich mit etwas Fantasie Gesichter, Tierfiguren oder andere Gebilde erkennen. Die ebenfalls hier vorkommenden Blowholes sind wegen schwachem Wellengang nicht aktiv, sonst könnte man hier zusätzlich geysirähnliche Wasserfontänen beobachten.
Schliesslich erreichen wir bei Greymoth die Mündung des Grey Rivers. Unser Campingplatz steht direkt an der breiten Meeresküste. Hier verabschiedet sich die Sonne am wunderschönen Abend im Meer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen