Die Fahrt von New Plymouth nach Wellington führt durch
sehr hügeliges Gelände. Statt der erwarteten Schafe finden wir hier sehr viele
Rinder. Am Fuss des Vulkans Taranaki donnert das Wasser durch die Dawson Falls
zu Tal. Es sei hier der schönste Sommer seit 40 Jahren! Die Bauern hätten
allerdings lieber ein paar Regentropfen! Kiwi-Patriotismus auf originelle Art
zeigt der Schulreisebus mit der Nummer FCW823. Die Kleinstadt Stratford trägt
den Namen der Geburtsstadt von William Shakespeare. Da hat man doch gleich
einen Turm mit einem (germanischen) Glockenspiel aufgestellt, in welchem Romeo
und Julia zur gegebenen Zeit dessen Verse zitieren. Das Event „Bikes, Blues and
Hot Cars“ in Inglewood, in welches wir zufällig hineingeraten, lebt von nostalgischer
Musik und schönen Fahrzeugen.
Die Stadt Wanganui entpuppt sich als Geheimtipp. Wir
schlagen unser Lager am gleichnamigen Fluss auf. Ein fast hundertjähriger Lift führt uns zur
natürlichen Aussichtsterrasse über der Stadt. Von dort sieht man auch in die
Gärten der „Upper Class“! Beim Virgina Lake vereinigen sich Ästhetik mit
Gartenbau und Erholung mit Kunst.
Foxton ist ein typisches Holländernest. Rund 72 Familien
haben hier neue Wurzeln geschlagen. In der erweiterten Region haben Tausende
aus Oranien eine neue Heimat gefunden. Sogar das Visitor Centre ist in einer
(neuen) Windmühle untergebracht. Im Dutch Market decken wir uns mit
europäischen Leckereien ein, auf welche wir lange verzichten mussten (Rigette
liebt Marzipan!).
Der Süden der Nordinsel empfängt uns mit einer Aura um die Sonne. An der grossen Meerbucht des Wellington Harbor bleiben wir vier Tage. Beim Hutt Park lassen sich die Wasservögel gut
beobachten. So sehen wir Reiher, Löffler, Schwarze Schwäne und Kanadagänse. Ein
besonderes Erlebnis sind die Orkas (Killerwale), welche sich auf ihrer Jagd
nach Stachelrochen in der Bucht aufhalten. Die nachtaktiven Kleinen Blauen
Pinguine sichten wir hingegen nur auf der Warntafel am Strassenrand.
Mit dem Bus fahren wir in die City der Stadt Wellington
hinein. Die Hauptstadt von Neuseeland ist im Kern gut überschaubar. Hingegen
sind viele Wohnquartiere in die nahen Hügel und Täler gebaut. Zum Botanischen
Garten über der Stadt führt eine Standseilbahn. Wellington deswegen mit San
Francisco vergleichen zu wollen, wie dies in unserem Reiseführer versucht wird,
erscheint uns allerdings recht verwegen. Die Bilder zeigen jedoch, dass man
sich hier Mühe gibt, das Stadtbild historisch und attraktiv zu erhalten. Dies
gilt insbesondere für die Fussgängerzone in der Cuba Street.
Wir machen uns startklar für das Übersetzen auf die
Südinsel. Bevor die Temperaturen mit dem Einzug des Herbstes weiter sinken,
möchten wir die zur Antarktis gewandte Insel umrundet haben.
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