Dubbo ist eine Kleinstadt
inmitten eines Getreidegürtels. Der dortige Western Plains Zoo ist Australiens
grösster Freigehegezoo. Da man die grossflächige Anlage mit über 5 km
Wegstrecke kaum zu Fuss bewältigen kann, darf man mit dem Auto, Velo oder
Elektromobil von Gehege zu Gehege fahren. Der Zoo nimmt auch an internationalen
Zuchtprogrammen teil. Eindrücklich sind die schönen Przewalskipferde, welche
als eigentliche Urpferde gelten. Auch die Koalas sind richtig süss. Die
Galapagos Riesenschildkröte ist von Rigette richtig begeistert. Am Stadtrand
von Dubbo gibt es einen lauschigen Japanischen Garten sowie einen Garten der
Sinne zum Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken und Hören.
1815 gründeten weisse Siedler am
Ufer des Macquairie River Bathurst. Der Ort gilt als älteste Binnenstadt
Australiens. 1851 erlebte der Ort einen Goldrausch. Heute ist Bathurst eine
Stadt mit rund 40‘000 Einwohnern und Zentrum einer florierenden Agrarregion.
Wir besuchen hier das Mineralien- und Fossilienmuseum. Es ist eine grossartige
Sammlung! Ein komplettes Skelett eines Tyrannosaurus Rex ist das Prunkstück des
im alten Schulhaus mit viel Liebe eingerichteten Museums. Doch es gibt gar
Fossilien von ersten Einzellern und Archaebakterien, welche um die 2 Milliarden
Jahre alt sind! Zudem ist die Mineraliensammlung, welche ein Privatmann
zeitlebens zusammengetragen hat, etwas vom Schönsten was wir je gesehen haben.
Bathurst besitzt mit dem Mount Panorama auch die berühmteste Bergrennstrecke
Australiens. Es ist ein besonderes Erlebnis, auf diesem Rennparcours mit
unserem Wohnmobil zwei Runden zu drehen. Allerdings ist die
Höchstgeschwindigkeit für private Fahrzeuge auf 60 km/h beschränkt.
Nachdem wir unser Auto jetzt so
richtig beherrschen, wagen wir uns auf die Fahrt via Oberon und Edith zu den
Jenolan Caves. Die steil abfallende und schmale Strasse hat Haarnadelkurven,
welche man nicht schneller als mit 15 km/h befahren darf und in der Schweiz
ihresgleichen suchen. Wir übernachten im historischen Hotelgebäude, welches in
den Sechziger Jahren des 19 Jh. erstellt wurde, denn einen Caravanpark findet
man nicht. Es gibt hier mehrere fantastische Kalksteinhöhlen. Wir nehmen am
Nachmittag an der Führung durch die Orient Höhle und am Abend durch die Jubilee
Höhle teil. Die Kristall- und Tropfsteinpracht dieser Schatzkammern lässt einen
vergessen, dass man dabei über 1‘000 Treppenstufen steigen muss. Draussen
begrüssen uns am Nachmittag ein Waran und am Abend ein Possum mit einem Jungen
auf dem Rücken. Beinahe hätten wir vor der Weiterfahrt unser Fahrzeug gegen den
Oldtimer des Hotels eingetauscht.
Unterwegs treffen wir immer
wieder riesige Kahlschläge in Wäldern an, bei welchen die Eukalyptushaine durch
Nadelholz-Monokulturen ersetzt werden. Der Caravan Park bei den Katoomba Falls
ist in den nächsten Tagen unsere Basis für Wanderungen in den Blue Mountains.
Dieses Weltnaturerbe der UNESCO ist eine grossartige Naturlandschaft. Die als
„Die drei Schwestern“ bekannten Felsformationen heben sich vom blauen
Hintergrund ab. Sie bilden das Aushängeschild des Nationalparks mit steilen
Bergwänden, Schluchten, Wasserfällen und Urwäldern. Wir treffen zwei Angestellte
der Schweizer Seilbahnfirma Garaventa, welche hier soeben die spektakulären
Luft- und Standseilbahnen revidieren. Eine viereinhalbstündige Rundwanderung
führt uns steil runter über den „Giant Stairway“ ins bewaldete Tal. Dort im
Urwald tönen die Bellbirds wie Glöckchen und die Pistolbirds wie
Kleinkalibergewehre. Nur den berühmten Leiervogel finden wir leider noch nicht!
Über die Furber Steps erklimmen wir wieder den Rim. Die herrliche Aussicht auf
den Urwald und die Wasserkaskaden lässt uns die Anstrengung fast vergessen.
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