Wir fahren von Glen Innes aus
südwärts. In Guyra (ca. 1‘400 m.ü.M.) liegt der höchste Caravanpark von
Australien. Trotz schönen Wetters bläst ein kalter Wind über die „Mother of
Ducks Lagoon. So fahren wir weiter bis Armidale. Die Provinzhauptstadt von New
England besitzt auch eine eigene Universität. Katholiken, Anglikaner, Prespyterianer
und andere Mohikaner finden hier ihre eigene Kathedrale. Das Stadtbild gilt als
eines der schönsten im Australischen Hochland.
Östlich von Armidale führt die
Strasse der Wasserfälle zu den Wollomombi Falls, zu den Bakers Falls und den
Dangars Falls. Wegen langer Trockenheit führen nicht mehr alle Wasser.
Erstaunlich, wie sich in lieblichen Gegenden sich plötzlich grosse Schluchten
öffnen und ein weites Panorama bieten.
Die „Tourist Drives“ sind manchmal
schmale Schotterpisten von zum Teil erbärmlichem Zustand. Da wir keinen 4 WD
haben hoffen wir, dass unser Motorhome den Waschbrettpisten standhält. Zum Teil
gibt es paradoxe Verkehrszeichen. Die
100er – Tafel ist ein besonderer Witz! Es gibt immer wieder hübsche Sujets zum
Fotografieren. Die anglikanische Kapelle in Gostwyck ist eine davon. Ein
Aussichtspunkt zwischen Uralla und Tamworth zeigt die sattgrüne, liebliche Landschaft.
Tamworth ist die selbst ernannte
Hauptstadt des Country Songs. Jährlich wird hier die goldene Gitarre verliehen.
Die Stadt gefällt uns. Sie ist so familiär. Hier erleben wir am 6. Dezember den
Samichlauseinzug mit dem Feuerwehrauto und zwei „Schmutzlinnen mit
Riesenohren“. Eine Blasmusik und eine Dudelsackgruppe begleiten den
Kinderfreund. Danach wird der Christbaum eingeweiht. Elche und der Schneemann aus
Gummi stehen bereit. Für die Kinder wird die grosse Hüpfburg eröffnet. Und dies
alles bei etwa 30 °C!
Obwohl Gunnedah als Lieblingsort
der Koalas gilt, suchen wir die Tiere auf den Eukalyptusbäumen vergeblich. Bei
Goonabarabran erreichen wir den Warrumbungle National Park. Hier erklärt man
uns, dass wegen der anhaltenden Trockenheit viele Koalas eingegangen seien. Wir
campieren mitten im Park, welcher von vulkanischem Gestein umkränzt wird. Hier
entdecken wir eine Tiger Orchis, welche als Epiphyt auf einem Baumstrunk
wächst. Verrottendes Holz bildet skurrile Figuren. Auf einer abendlichen
Wanderung sehen wir Hunderte von Kängurus und Wallabies. Das Graue
Riesenkänguru kann bis 2 m gross werden. Seine Sprungkraft und sein Tempo sind
sehr beeindruckend. Wenn es am äsen ist, bilden sein Körper und sein Schwanz gemeinsam
einen eleganten, tunnelförmigen Bogen.
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