Bevor wir das Flugzeug nach Cairns besteigen, statten wir in Alice Springs dem Royal Flying Doctor Service einen Besuch ab. Da viele Bewohner nur aus der Luft medizinisch versorgt werden können, übernimmt in Australien eine Flotte von 52 Schweizer Pilatus PC-12 Flugzeugen deren Sicherstellung. Ende der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts musste mit Pedalgeneratoren und ersten Radios Hilfe organisiert werden. Heute erleichtert das Satellitentelefon die Kontaktaufnahme.
Der Flug vom Roten Zentrum
Australiens zur Nordostküste in Cairns verbindet zwei verschiedene Welten. In Alice
Springs erkennt man aus dem Flugzeug noch einen Gebirgskamm, die Mac Donnell
Range, dann ziehen Wolken auf. Die Stadt Cairns in Queensland ist ebenfalls
warm bis heiss, zusätzlich aber noch tropisch feucht. Das Meer hat wegen den
flachen vorgelagerten Korallenbänken kaum noch hohen Wellengang. Watvögel
stochern im Sandboden, Luxusschiffe verraten eine begehrte Feriendestination.
Nördlich des Flughafens von
Cairns beginnt der tropische Regenwald, oder zumindest derjenige Urwald,
welcher nach dem Ausholzen von mächtigen Kauribäumen bis vor 60 Jahren noch
davon übrig geblieben ist. Heute ist diese Region eine Touristenattraktion.
Damit man den Urwald nicht weiter schädigt, werden die Besucher mit einer 7,5
km langen Gondelbahn (Skyrail) über dessen Blätterdach gehievt. Drei Stationen
mit Aussichtsplattformen und Besucherinformationen ermöglichen einen Einblick
in die Natur. Besonders spektakulär ist die Überquerung das Barron Rivers und
der Halt bei den Barron Falls.
Im früheren Holzfällerdorf Kuranda werden Souvenirs verkauft und „Attraktionen“
geboten. Wir besuchen dort die „Birdlife“
Volière, wo auch zwei Kasuare zu sehen sind. Bei diesen flugunfähigen
Riesenvögeln brütet wie beim Emu das Männchen die Eier aus und sorgt nach deren
Schlüpfen für den Nachwuchs. Im benachbarten Koala Park hausen nebst Teddybärchen,
Krokodilen und Schlangen auch echsenartige Wasserdrachen und murmeltierartige
Wombats.
Die in Pionierarbeit erstellte
Eisenbahn wurde bereits 1891 in Betrieb genommen. Ausser als Transportmittel
für Holz wurde die Scenic Railway auch für Touristen eingesetzt. Das Hotel in
Kuranda entstand bereits 1880 und somit in derselben Epoche, in der auch im Schweizer Alpenraum Hotelpaläste
in der Natur errichtet wurden. Die Scenic Railway ist bis heute der Stolz der ansässigen
Ingenieure. Die 34 km lange Zugstrecke mit 15 Tunneln führt über 40 Brücken.
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