Donnerstag, 25. Oktober 2012

14. Aus der Neuen Welt

Adelaide ist eine Stadt, welche auch in Europa liegen könnte. Die Gotthardrampe mit SBB-Bahnuhren erinnert sogar an die Schweiz. Doch auch Asien ist gut vertreten. Die Stadt hat die älteste Fussgängerzone Australiens, die Rundle Street. Es gibt hier nebst einem eigenen Parlament für Südaustralien auch ein Festival Centre am Torrens River. Entlang dieses Flusses kann man joggen (andere) oder flanieren (wir). Hier finden wir Schwarze Schwäne und Kormorane auf „Papierbooten“.
 
 

Ein Stadtarbeiter ermöglicht uns ein besonderes Erlebnis. Als er sieht, dass wir einen kleinen eidechsenartigen Waran fotografieren ruft er uns zu sich und öffnet einen unterirdischen Raum einer Pumpstation. Dort drin zeigt er uns ein Possum mit einem Jungtier. Diese nachtaktiven Beuteltiere sieht man sonst kaum, denn sie leben in den Bäumen und suchen dort pflanzliche Kost. Mit ihren grossen Augen schauen sie hinter den Spinnweben hervor und gucken uns an.
Der Zoo von Adelaide besitzt zurzeit die beiden Grossen Pandas Funi und Wang Wang. Auf Nachwuchs wird hingegen noch gewartet. Die sehr schöne Anlage am Torrens River besitzt auch viele Vogelarten sowie einheimische und ortsfremde Säuger und Reptilien. Wir haben offenbar vor allem dem Baumkänguru und dem Malaysischer Sonnenbär gefallen. Emu und Blaue Zwergpinguine teilen gemeinsam das Schicksal, trotz Federn nicht (mehr) fliegen zu können.
Fast einen ganzen weiteren Tag verbringen wir im Botanischen Garten. Die Anlage ist riesig und entspricht mit ihren Forschungsarbeiten und Zuchtprogrammen einem hochstehenden wissenschaftlichen Level. Zugleich ist sie als Parkanlage für die Öffentlichkeit kostenlos und deshalb ein idealer Schönwetterstudienplatz für die Studenten der benachbarten Universität.
Das Adelaide Symphony Orchestra spielt unter der Leitung von Gastdirigent Garry Walker (London‘s Royal Philharmonic Orchestra) in der Town Hall die Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorak. Es ist Rigettes Lieblingssymphonie und passt auch mit ihrem Titel zu unserer Reise. Als zusätzlicher Ohrenschmaus steht das Violinkonzert von Tschaikowsky auf dem Programm, welches von der jungen schottischen Geigerin mit italienischen Wurzeln, Nicola Benedetti, gespielt wird. Wir geniessen die Interpretation der dynamisch und technisch hochstehenden Violinistin, die Akustik, das Weltklasseorchester, und natürlich wieder einmal  klassische Musik, bevor es ins rote Herz im Zentrum Australiens geht!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen